Prof. Dr. med. univ. Ludwig Thierfelder

Echokardiographie

Transthorakale Echokardiographie

Man on heart ultrasound
Die Echokardiographie ist unter den bildgebenden Verfahren der Kardiologie die am weitesten verbreitete und am häufigsten eingesetzte Untersuchungstechnik. Sie erlaubt, das Herz ohne schädigende Strahlenwirkung detailliert zu betrachten. Die Standarduntersuchung der Echokardiographie ist die transthorakale Untersuchung, bei der das Herz von außen durch den Brustkorb beschallt wird. Hierbei können in Abhängigkeit der Fragestellung wichtige Aussagen zu Herzgröße, Herzfunktion und Wanddicken getroffen werden, des Weiteren können alle vier Herzklappen in ihrer Form und ihrer Funktion beurteilt werden. Darüber hinaus sind bei dieser Technik die Strukturen des Herzbeutels und der herznahen Gefäße gut zugänglich. Mittels der sog. Dopplerechokardiographie können exakte Flussgeschwindigkeiten in den Blutgefäßen, an den Herzklappen, in den Herzhöhlen aber auch im Herzmuskelgewebe selbst gemessen werden. Diese Messungen lassen wiederum wichtige Rückschlüsse auf die Funktion dieser Strukturen zu.

Transösophageale Echokardiographie

Bei der sogenannten transösophagealen Echokardiographie führt der Untersucher eine dünne Sonde, an deren Spitze sich ein Ultraschallkopf befindet, in die Speiseröhre des Patienten ein. Fehlende Lungen- und Knochenüberlagerungen ermöglichen detaillierte Abbildungen der Herzstrukturen und Einblicke in Herzregionen, die der transthorakalen Echokardiographie schlecht oder gar nicht zugänglich sind. Häufige Indikationen sind die Frage nach intrakardialen Blutgerinnseln, Herzklappenentzündungen und intrakardialen Kurzschlussverbindungen. Die Untersuchung wird mit örtlicher Rachenbetäubung und gegebenenfalls milder Sedierung durchgeführt. Im Falle einer Sedierung darf der Patient anschließend an diesem Tag keinen PKW führen und nur in Begleitung nach Hause gehen. Der Patient muss für diese Untersuchung nüchtern sein.

Heart ultrasound image on computer screen.

Stress-Echokardiographie

Bei der Stress-Echokardiographie wird eine transthorakale Echokardiographie durchgeführt, während der Patient mittels körperlicher Anstrengung (Fahrradergometer) oder medikamentöser Stimulation (zum Besispiel mit Dobutamin) belastet wird. Die Untersuchung dauert etwa 30 Minuten und der Patient kann in der Regel ca. zwei Stunden nach Abschluss der Untersuchung nach Hause gehen. Diese Untersuchung liefert zum Beispiel wichtige Informationen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit.

Gewebe-Farbdoppler-Echokardiographie und 2D-Strain-Imaging

Die Farb-Gewebedoppler-Echokardiographie und das 2D-Strain-Imaging sind neue echokardiographische Verfahren. Sie liefern Informationen zur regionalen Bewegungsgeschwindigkeit und regionalen Verformung des Herzmuskelgewebes und analysieren Zeitunterschiede im Kontraktionsablauf verschiedener Myokardabschnitte. Diese Techniken werden unter anderem zur Untersuchung der sogenannten diastolischen Herzschwäche verwendet.

Kontrast-Echokardiographie

Die intravenöse Verabreichung von nicht-lungengängigem Kontrastmittel erlaubt die Untersuchung von intrakardialen oder intrapulmonalen Kurzschlussverbindungen. Linksherzkontrastmittel, das intravenös verabreicht wird und die Lungenstrombahn passiert, kann zur Optimierung der Darstellung der linken Herzkammer und zur verbesserten Ableitung von Dopplersignalen eingesetzt werden.

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